Ein kritscher Punkt bei einer Solaranlage ist die Befestigung der Module. Probleme gibt es häufig bei den richtigen Montageabständen der Module auf der Unterkonstruktion (siehe Dach des Monats vom März 2024). Aber entscheidender ist vorallem die Befestigung der Unterkonstruktion auf dem Dach. Bei Einfamilenfäusern sind das in der Regel Schrägdächer mit Ziegeleindeckung auf denen die Unterkonstruktion fachgerecht befestigt werden muss.
Lage und Konstruktion
Die Photovoltaikanlage, das wir im Zuge einer Begehung zur Abnahme untersucht haben ist auf einem Einfamilienhaus westlich von München montiert.
Die Solarpaneele sind in Ost- und Westrichtung ausgerichtet, auf einem Schrägdach mit ca. 25° Dachneigung.
Im Zuge der Sanierung des Gebäudes wurde ein neues Dach gedeckt und auch die Haustechnik erneuert. Hinzu kam dann ncoh die neue dachparallele Aufdach-PV-Anlage.
Gut und schlecht
Die dezenteste Art der Befestigung einer Unterkonstruktion auf einem Ziegeldach sind so genannte Dachharken. Diese werden auf den Sparren verschraubt und leiten so die Kräfte aus der Photovoltaikanlage in das Dachtragwerk ein.
Bei dieser Art der Montage gibt es jedoch drei Punkte zu beachten, damit eine Haltbarkeit von mindestens 20 Jahren gewährleistet ist.
Montage mit Dachharken
Folgende Punkte sind bei der Montage von Photovoltaikanlagen mit Dachharken zu beachten:
Verschraubung auf dem Sparren
Die Befestigung der Dachharken muss Zug- und Druckfest erfolgen. In der Regel werden hierzu Tellerkopfschrauben verwendet. Die Zugfestigkeit der Schraube muss ausreichend für die zu erwartenden Lasten sein. Die Randabständer der Schraube müssen bei dem Sparren eingehalten werden. Insbesondere bei alten Dachstühlen mit schmalen Sparen muss die Verschraubung zentrisch in der Sparen erfolgen. Dafür haben die Dachharken eine Schraubplatte bei der man sich ein passendes Loch aussuchen kann.
Für die statische Bemessung bieten viele Hersteller von Unterkonstruktionen entsprechende Software an.
Dachharken und Dachziegel
Dachhaken bestehen zwar meist aus massivem Metall, dennoch können sie sich durch wechselnde Lasten, die auf die Photovoltaikanlage einwirken, bewegen. Schneelasten führen zu Verformungen nach unten, während Windsog zu Verformungen nach oben führt. Dabei dürfen keine Kräfte auf die Dachziegel übertragen werden, da sonst die Gefahr besteht, dass diese brechen und das Dach undicht wird. Um die Dachhaken herum sollte daher ein Mindestabstand von 5 mm eingehalten werden. Gegebenenfalls müssen die angrenzenden Dachziegel entsprechend angepasst werden.
Dachabdichtung
Moderne Dachziegel übernehmen zwar den Großteil der Wasserableitung, doch durch starken Wind kann Wasser auch unter die Ziegel gelangen. Eine Unterdeckbahn wird daher unter der wasserableitenden Dachdeckung angebracht, um Flugschnee oder Regen, der vom Wind unter die Eindeckung gedrückt wird, sicher nach unten abzuleiten. Diese Bahn bildet die eigentliche Dichtebene des Daches.
Besondere Sorgfalt ist bei hochwertigen Dachkonstruktionen und insbesondere bei Dämmungsebenen, die sich unter der Unterdeckbahn befinden, erforderlich. Es muss sichergestellt werden, dass die Unterdeckbahn durch die Montage der Dachhaken nicht beschädigt wird.
Wird der Dachhaken fest auf den Sparren geschraubt und die Unterdeckbahn dabei sicher dazwischengeklemmt, bleibt die Dichtigkeit gewährleistet. Bei unzureichender Verschraubung oder wenn der Haken neben den Sparren befestigt wird, können Undichtigkeiten entstehen, die man im schlimsten Fall erst nach Jahren bemerkt, wenn die Dämmung durchfeuchtet ist.