Lage und Konstruktion
Bei dieser Solaranlage handelt es sich um ein Balkonkraftwerk mit nur einem einzigen Solarmodul. Das Modul hat eine Ausrichtung nach Süd-Osten und ist etwa mit 60% geneigt. Hierzu wurde eine Alu-Unterkonstruktion, die man in verschiedenen Winkeln fixieren kann, an dem Balkon befestigt.
Der Balkon ist zwar breiter, aber es steht hier direkt ein Baum daneben, so dass ein zweites Modul hier nicht sinnvol ist.
Gut und Schlecht
Leider ist so ein schräg angestelltes Modul an einem Geländer nicht gerade schön, insbesondere von unten sieht das schon etwas seltsam aus. Eine senkrechte Montage wäre optisch schöner, hätter aber natürlich eine um 20% geringere Ausbeute. In diesem Fall zeigt das Modul in einen Innenhof, der von außen fast nicht einsehbar ist. Der Innenhof wird nur für das Abstellen von Fahrrädern genutzt, daher ist hier diese Montageart vertretbar.
Besser wäre die Montage von 2 Modulen, aber diese senkrecht.
Auch wenn man nur ein Modul installiert kann man an sonnigen Tagen bis zu 2 kWh Strom produzieren. Das ist natürlich nicht besonders viel, aber man kann, wenn die Sonne scheint seine Grundlast in der Wohnung gut abdecken. Wenn man den Betrieb der Waschmaschine und des Geschirrspülers auch in die Sonnenstunden verschiebt, hat man bereits einen guten Eigenverbrauch.
Lohnt sich das?
Die Anlage läuft mittlerweile seit 8 Monaten. In der Zeit hat die Anlage insgeamt 260 kWh Strom produziert. Ich schätze bei uns den Eigenverbrauch auf ca. 75%, somit haben wir bis jetzt ca. 200 kWh Strombezug eingespart. Auf das Jahr hochgerechnet gehen wir mal von 250 kWh aus. Bei einem Stromtarif von 30 ct/ kWh wären das im Jahr eine Stromersparniss von 75 €. In München wird bei Balkonkraftwerken der eingespeiste Strom nicht vergütet, daher kann man das hier nicht ansetzen.
Das Modul inkl. Wechselrichter hat Anfang 2023 480 € gekostet (der aktuelle Preis ist nur noch bei 330 €), die Unterkonstruktion ca. 70 €, noch dazu habe ich mir ein Energiemessgeröt gekauft, aber das braucht man natürlich nicht zwingend. Das Balkonkraftwerk wurde von der Stadt München mit 160 € bezuschusst. Somit lagen die Gesamtkosten bei 390 €. Nach 5- 6 Jahren hat sich das also amortisiert, was bei einer Lebensdauer von so einem Modul von > 15 Jahren dann doch in Ordnung ist.
Bei Balkonkraftwerken (Steckerfertige PV-Anlagen) sind aber einige Dinge zu beachten:
- aktuell gilt als maximale Leistung 600 W pro Haushalt (ab. 1.1.24 vorr. 800 W)
- technische Regeln zum Thema elektrischen Anschluss findet man hier: Steckerfertige PV-Anlagen
- Die Befestigung der Module am Balkon, oder wo auch immer, muss so erfolgen, dass von den Modulen keine Gefahr ausgeht (Wind!)
- Anmeldung beim Netzbetreiber: im Netzbereich der Bayernwerke z. Bsp. hier: Steckerfertige Anlagen
- Anmeldung im Marktstammdatenregister: Startseite | MaStR
Es kann gut sein, dass ab miit dem Solarpaket 1 ab 2024 auch Pkt. 4 und 5 wegfällt oder stark vereinfacht wird.
Was man aber auf keinen Fall unterschätzen sollte ist der obere Punkt Nr. 3. An Balkonen kann es zu erheblichen Windlasten kommen, die insbesonder bei schräg gestellten Module eine hohe abhebende Last verursachen. Daher müssen die Module wirklich statisch ordentlich befestigt und gesichert werden. Und die Befestigung sollte natürlich ebenso die 15 Jahre durchhalten.
Bei dieser Anlage wurde die Unterjkonstruktion am Geländer 4-fach verschraubt udn die Module nochmals zusätzlich mit einem Stahlseil gesichert.